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Spiritueller Weg

An dieser Stelle möchte ich dir vorstellen, wie mein . . . sagen wir “spiritueller Weg” verlaufen ist und wie das alles kam.

Statement

Es mag zwar altmodisch erscheinen, aber ich gehöre zu der Sorte der frommen Menschen. Um es gnadenlos auzudrücken, ich bin Christ. Kein Fundi, aber auch kein besonders liberaler. Ist eh' blöd, so in Kategorien zu denken. Christ ist Christ.

Und nun - was hat das zu sagen?

Kommt jetzt . . . 

Der alte Heide (oder so)

es war nämlich eigentlich schon immer so, dass Gott für mich eine "Hausnummer" war. Mit dem konnte man reden, aber verscheißern sollte man den eher nicht. War mir vollkommen klar - schon immer. Habe ich auch so gehandhabt - besser als mancher Fromme.

Es war auch nie so, dass ich eine "innere Leere" oder Verlorenheit gespürt hätte, wie das manchmal so dargestellt wird. Mein Leben war eigentlich total durchschnittlich mit den üblichen Ups und Downs. Ganz normal halt. In unserer Clique galt ein recht hoher moralischer Standard, nicht nur sexueller Art, auch so. Ich habe wirklich nicht schlecht gelebt - und sogar an Gott geglaubt.

Maiden Didi kommt ins Spiel
oder der Fromme, der Philosoph und die Pommes

Und dann hat mich mein Freund Maiden-Didi in eine sog. Teestube mitgenommen, weil da die Pommes so billig waren. Also, Starkie (ich) hatte eh nix anderes vor und ist mit Didi hingegangen. War klasse - leckere Pommes, tolle Atmosphäre, z.T. hübsche Mädelz und ein interessanter Gesprächspartner. Das war nämlich einer vom Teestubendiskutierteam. Meine Zeit, haben wir umeinanderdiskutiert. Er, der Fromme und ich, der Philosoph (Kant fand ich geil). Eigentlich haben wir uns ziemlich gezofft, aber auf eine coole Art. Didi fand das Gelabere doof und hat sich verzischt, ich blieb zum Diskutieren.

Eine Woche später bin ich wieder hin und es gab wieder eine coole Diskussion, "same Procedure as last week" oder so. Nee, nicht ganz . . . Da sagt doch der Diskutiermitarbeiter zu mir: "So, so, Du bist also Christ . . ." "'Türlich" sage ich. "Dann kannst Du mir sicher sagen, was Du über Jesus weißt . . ." "Hä . . ." sagte ich Boris-like, d.h. dachte ich mir und versuchte, das Thema zu wechseln, aber der Kerl blieb stur. Ich wurde also nachdenklich. Es brauchte noch ein paar Diskussionen, bis mir klar wurde: "Himmel oder Hölle"

Jetzt wird es luftig

Irgendwann entschied ich mich dann für die luftige Version des Jenseits und da war dann so ziemlich das einzige mystische Erlebnis meines Lebens: Ich spürte körperlich, wie mir eine Last vom Herzen rutschte. 

Die Düne (NEIN! nicht die Dünne)

Was war das für eine Last? Wie schon gesagt, habe ich ein recht ordentliches Leben geführt, so gut wie nix geklaut und Gott sogar ein Stück weit in mein Leben einbezogen. Und trotzdem hat sich im Laufe des damals 19jährigen Lebens doch so manche Sünde bei mir angesammelt, aber nicht wie ein großer Felsbrocken, sondern eher wie viele kleine Sandkörner, die sich unmerklich wie eine Sanddüne langsam über mich ausgebreitet haben. 

Und als ich dann einsah, dass ich doch nicht so der Flashman war, wie ich immer dachte und dann Gott auch noch zuraunte: "OK, wenn Du willst, dann vergib mir die Sch... die ich so gebaut habe." - Zack da war die Düne (s.o.) weg. Und weißt Du auch, warum die Düne weg war? Weil Gott gnädig und Jesus nicht aus Jux und Dollerei ans Kreuz gegangen ist. Er ist quasi zur Vergebung unserer Sünden gestorben (muss man aus der jüdischen Geschichte her verstehen - nimms einfach mal als gegeben an).

So einfach war das bei mir, nicht unbedingt zur Nachahmung empfohlen, denn bei Gott gibt es keine bestimmte Methode, um Christ zu werden. 

Irgendwie kommt man mal an den Punkt, da hat Gott einen "weichgeklopft" und dann heisst es "take it or leave it". Bei mir war es halt so und ich wünsche jedem Leser, der sich bis hierher durchgekämpft hat, dass er/sie ein ganz eigenes Erlebnis dieser Art mit Gott hat. Nicht, damit Du ein besserer Mensch wirst, sondern einfach für Dich. 

Das Ziel

D.h. nicht, dass es bei der Hinwendung zu Gott um ein Instant-Erlebnis handelt, das Dich nichts kostet. Dann geht es nämlich erst los. Ich musste schon ziemlich für meinen Glauben einstecken und habe so manche Seelenschramme davongetragen. Nun ja, wichtig ist es hier, glaube ich, nicht auf die Umstände zu sehen, sondern auf das Ziel meines Lebens.

Will heißen: Worauf steuere ich zu? Dass mir am Ende meiner physischen Existenz das Licht ausgeht oder ich in die Arme eines liebenden Vaters laufen werde?.

All das muss sorgsam bedacht sein.

Ausgestreckte Hand

Ich habe ja oben geschrieben, dass Jesus zur Vergebung unserer Sünden gestorben ist. Ja, muss man sich da denn überhaupt noch Gedanken zu dem Thema machen? Muss man! Denn Jesus ist "nur" die ausgestreckte Hand Gottes, ergreifen müssen wir sie schon selber.

Besserer Mensch?

Noch ein Wort zum Thema "besserer Mensch". Das wird uns frommen Typen ja immer vorgeworfen: "Ihr meint wohl, etwas besseres zu sein." Leute, Ihr habt recht, bei so ziemlich allen weltanschaulich verankerten Menschen, sei es religiös, politisch oder auch bildungstechnisch, besteht die Gefahr der Arroganz. 

Schließlich leben wir in der Illusion: "Ich hab's geblickt und die anderen sind alle ein wenig unterbelichtet." Kann ich nur sagen: Sorry an alle, die meine Arroganz zu spüren bekommen haben. Ich werde mich bessern - Ehrenwort!

Aber besser bin ich schon, stellt sich nur die Frage: "Besser als wer?" Und: "Worin überhaupt?".

Besser bin ich, als ich selbst hätte sein können. Nicht besser als meine Mitmenschen, aber mich graut es, wenn ich daran denke, wie oberflächlich ich geworden wäre, hätte ich meinen Glauben nicht. Ich tendiere nämlich zur Oberflächlichkeit und muss mich ständig korrigieren lassen. Ohne meinen Glauben ginge das aber nicht, da ich eigentlich auch viel zu stolz bin, Kritik anzunehmen. 

So aber ergeht es mir oftmals wie Don Camillo, der gerade loseilen will, um Peppone eins mit dem Prügel zu verpassen, dass mich eine innere Stimme sanft, aber bestimmt zur Ordnung ruft. Hat was, muss nicht mal dafür meditieren.

Und jetzt?

Ja, jetzt bin ich also seit vielen Jahren ein frommer Mensch, habe so meine Ups und Downs erlebt, so manchen Bockmist fabriziert, aber auch Nützliches vollbracht (sagt zumindest meine Frau). Auf jeden Fall bin ich froh, nicht auf der Stelle zu treten, sondern Schritt für Schritt auf o.g. Ziel zuzulaufen.

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